Energiewirtschaft bringt Fracking ins Spiel
Vor der Einweihung des zweiten LNG-Terminals am 14.1.23 in Lubmin sprach sich die Energiewirtschaft für eine Fracking-Offensive aus: „Wir gehen davon aus, dass Schiefergas in Deutschland konkurrenzfähig mit importiertem LNG ist. In jedem Falle würde es dafür sorgen, dass zusätzlicher Druck auf die Preise in Deutschland ausgeübt wird, da mit Schiefergas ein relevantes zusätzliches Angebot geschaffen würde“, so Ludwig Möhring, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG), im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) am 13. Januar. „Wir halten eine jährliche Förderung von zehn Milliarden Kubikmetern oder mehr für realistisch, je nach politischem Willen.“ Das würde insgesamt wieder eine Eigenproduktion von rund 20 Prozent des deutschen Bedarfs ermöglichen. Benötigt würde dafür die Abschaffung des Fracking-Verbots sowie beschleunigte Genehmigungsverfahren. Der NOZ sagte Möhring, dass rein technisch davon auszugehen sei, dass innerhalb von sechs Monaten ab Bohrbeginn die Produktion aufgenommen werden könne.
Die Nutzung des heimischen Schiefergases sei auch weniger klimaschädlich als der Flüssiggas-Import, da bei LNG aus dem Ausland „rund 20 Prozent des Erdgases für Verflüssigung, Transport und Regasifizierung benötigt wird“. Auch sei davon auszugehen, dass aufgrund höherer Umweltstandards der CO2-Fußabdruck der Produktion selbst in Deutschland besser sei als in anderen Teilen der Welt. (Quelle: NOZ, PM 13.1.23)