Habeck will neues Strommarktdesign
Auf dem Handelsblatt Energiegipfel in Berlin sprach sich Bundeswirtschaftsminister Habeck am 16. Januar für einen europäischen Industriestrompreis aus. Aus seiner Sicht ist ohne eine länderübergreifende Lösung die Energiepreiskrise nicht zu lösen, Subventionen seien maximal bis zum Ende der 20er-Jahre möglich. Stattdessen plädiert der Minister für ein anderes Strommarktdesign und die flexiblere Nutzung von Strom, der bislang entsteht, aber noch nicht ins Netz eingespeist wird.
Auch im Jahreswirtschaftsbericht 2023 des BMWK wird der grundlegende Umbau des Stromsystems thematisiert, um das Ziel Treibhausgasneutralität 2045 in Deutschland zu erreichen. Der Sachverständigenrat betone hier zu Recht das Ziel einer Flexibilisierung des Stromverbrauchs. Nicht nur die heutige Nachfrage nach Strom müsse durch erneuerbare Energieträger gedeckt werden. Der Stromsektor werde auch einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung der Sektoren Gebäude, Industrie und Verkehr leisten. Die Sektorenkopplung gehe einher mit einem steigenden Stromverbrauch. Zwar zeigte sich der Minister zuversichtlich, dass die Klimaziele machbar seien, doch rechnen Skeptiker vor, dass noch deutlich mehr passieren muss. Schon beispielsweise beim Ausbau von Windkraft gehe es nicht genug voran.
Die EU-Kommission hat für das erste Quartal einen Reformvorschlag für den Energiemarkt in Aussicht gestellt. Man darf gespannt sein.