LNG-Marktradar: LNG-Importkapazität und -mengen deutlich erhöht
Die Unternehmensberatung Team Consult hat Ende Juni die 9. Ausgabe ihres LNG-Marktradars veröffentlicht und zum Download bereitgestellt.
Laut Team Consult ergeben sich daraus die folgenden wesentlichen Erkenntnisse: Durch die Inbetriebnahme von vier FSRUs in Deutschland (Wilhemshaven, Brunsbüttel, Lubmin) und den Niederlanden (Eemshaven) hätten sich LNG-Importkapazität und Importmengen im Vergleich zum Sommer 2022 deutlich erhöht. Dadurch gebe es in den Marktgebieten TTF und THE – im Gegensatz zum Sommer vergangenen Jahres – nun keinen engpassbedingten Preisaufschlag im Spotmarkt für Erdgas (gegenüber NBP und PEG) mehr. Mit wenigen Ausnahmen böten die Betreiber großer Onshore-LNG-Importterminals in der EU verschiedene Dienstleistungen im Bereich small-scale LNG an, insbesondere die Umladung auf kleine Schiffe oder Tankwagen zum Weitertransport. Im Jahr 2021 wurde in der EU eine Rekordmenge von insg. 4,5 Mio. m³ LNG (ca. 2,6 Mrd. m³ Gas) auf Schiffe oder Tankwagen umgeladen, was gut 3 % der LNG-Gesamtimporte entsprach. In Deutschland würde dies erst mit der Inbetriebnahme von Onshore-Terminals ein Thema, auch vor dem Hintergrund, dass sich die die Anzahl an LNG-Tankstellen in den vergangenen 18 Monaten auf 152 nahezu verdoppelt hat.
Einer Grafik ist zu entnehmen, dass deutsche LNG-Terminals derzeit zu 58 Prozent ausgelastet sind, in den anderen europäischen Ländern liegt diese Quote teilweise deutlich höher. Zu berücksichtigen ist dabei aber wohl, dass nur das Terminal in Wilhelmshaven im ersten Quartal schon im normalen Betrieb gewesen sein dürfte. Die höchsten LNG-Importe in ein EU-Land verzeichnete wieder Frankreich.