UBA zur finalen Treibhausgasbilanz 2021
Emissionen gesunken – EU-Klimaschutzvorgaben eingehalten
Laut einer aktuellen Mitteilung des Umweltbundesamtes werden die europäischen Vorgaben zur Emissionsminderung von Deutschland vollständig eingehalten. Das zeigen die endgültigen Daten zum Treibhausgasausstoß für 2021. Demnach wurden 2021 in Deutschland insgesamt 759,1 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalente ausgestoßen. Das sind rund 29,6 Mio. t bzw. 4 % mehr als 2020 und 39 % weniger im Vergleich mit 1990. Gestiegen sind vor allem Energie- und Industrieemissionen, während der CO₂-Ausstoß bei Haushalten und der Landwirtschaft gesunken ist. Mit rund 403 Mio. t CO₂-Äquivalenten im Nicht-Emissionshandelsbereich (v. a. Verkehr und Gebäude) konnte Deutschland 2021 sein Budget im ersten Jahr der europäischen Zielvorgaben unter der Effort-Sharing-Regulation (ESR) einhalten.
In der Energiewirtschaft kam es 2021 zu einem Anstieg der Treibhausgasemissionen um 27 Mio. t CO₂-Äquivalente bzw. 12,5 %. Besonders deutlich stiegen die Emissionen aus der Stein- und Braunkohlenverstromung aufgrund des erhöhten Kohleeinsatzes. Der Einsatz von emissionsärmerem Erdgas nahm dagegen schon in der zweiten Jahreshälfte aufgrund der deutlich gestiegenen Gaspreise ab. Die wesentlichen Gründe für den erhöhten Einsatz fossiler Energieträger zur Stromerzeugung ist die im Vergleich zum Vorjahr um 17,5 TWh deutlich verringerte Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, insbesondere die geringere Windstromerzeugung, und ein um 14,9 TWh gestiegener Bruttostromverbrauch.
Angestiegen sind die Emissionen 2021 auch in der Industrie: um 4,3 % bzw. 7,6 Mio. t CO₂-Äquivalente. Hierfür waren hauptsächlich die anziehende Konjunktur nach der Corona-Krise und ein vermehrter Einsatz fossiler Brennstoffe verantwortlich. Die Emissionen des Verkehrs stiegen 2021 gegenüber 2020 um 1 % auf 147 Mio. t CO₂-Äquivalente. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf den Straßenverkehr zurückzuführen. Gegenüber dem Niveau vor der Corona-Pandemie (2019) waren die Fahrleistungen des Straßenverkehrs abgesehen vom Güterverkehr nach wie vor deutlich reduziert.
Dagegen sanken die Emissionen bei den Gebäuden um 5,2 Mio. t CO₂-Äquivalente bzw. 4,2 %. Die Emissionsreduzierung ist im Wesentlichen als Sondereffekt auf deutlich verringerte Heizölkäufe zurückzuführen.