Newsletter

Deutscher Strom-Import und -Export und Börsenstrompreis-Entwicklung im Jahr 2024

2023 verzeichnete Deutschland erstmals einen Importüberschuss von 9,2 TWh, was besonders an den geringeren Stromerzeugungskosten in den europäischen Nachbarländern im Sommer und den hohen Kosten der CO2-Zertifikate lag. Der Import stieg 2024 insbesondere wegen der niedrigen Strompreise der Nachbarländer im Sommer im Saldo auf 24,9 TWh. Die wichtigsten Importländer waren Frankreich (Saldo 12,9 TWh), Dänemark (12,0 TWh), Schweiz (7,1 TWh) und Norwegen (5,8 TWh). Deutschland exportierte Strom im Saldo nach Österreich (7,4 TWh), Polen (3,5 TWh), Luxemburg (3,5 TWh) und Tschechien (2,8 TWh).

Im November und Dezember 2024 stiegen die Börsenstrompreise deutlich an. Dadurch wurde die fossile Stromerzeugung zeitweise rentabler als im Sommer, und die Importe fielen in der Folge. Deutschland hat im Gegensatz zu seinen Nachbarländern (Österreich, Schweiz, Frankreich) auch im Winter genügend Kraftwerkskapazitäten, um Strom für den Export zu produzieren.

Der durchschnittliche volumengewichtete Day-Ahead Börsenstrompreis ging um 15,5 Prozent zurück auf 78,01 Euro/MWh bzw. 7,8 Cent/kWh (2023: 92,29 Euro/MWh bzw. 9,23 Cent/kWh). Er liegt damit auch unter dem Niveau des Jahres 2021 (93,36 Euro/MWh). Im Jahr 2022 lag der Börsenstrompreis bei 230,57 Euro/MWh bedingt durch den Angriff auf die Ukraine und die damit ausgelöste Energiekrise und durch die Nichtverfügbarkeit vieler Atomkraftwerke in Frankreich. (Quelle: Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE)