Beispiel für die Spotmarktberechnung

Veröffentlicht am: 14.03.2023

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Was ist der Spotmarkt?

Der Spotmarkt ist ein wichtiger Bestandteil des Strommarktes und dient dazu, den kurzfristigen Bedarf an Strom zu decken. Im Gegensatz zum Terminmarkt, bei dem der Strom zu einem festgelegten Preis zu einem späteren Zeitpunkt gehandelt wird, erfolgt der Handel am Spotmarkt für die Endkunden „day ahead“, also quasi heute für morgen.

Eine Prognose oder Absicherung für den Spotmarkt ist nicht möglich, da er den Schwankungen von Angebot und Nachfrage unterliegt. Die Preise schwanken täglich und sind abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Verfügbarkeit von Stromerzeugungskapazitäten, der Witterung oder auch dem Verbraucherverhalten.

Besonders die Witterung spielt eine wichtige Rolle auf dem Spotmarkt. Bei guter Windeinspeisung, also wenn viel Windstrom zur Verfügung steht, ist der Markt oft recht günstig. Auch bei einer hohen Verfügbarkeit von Solarenergie können die Preise am Spotmarkt sinken, da Solarstrom ebenfalls zu relativ niedrigen Kosten produziert werden kann.

Anders verhält es sich hingegen bei einer „Dunkelflaute“. Unter diesem Begriff versteht man eine Phase, in der weder Sonne noch Wind im normalen Umfang zur Stromerzeugung zur Verfügung stehen. In dieser Zeit müssen konventionelle Kraftwerke wie Kohle- oder Gaskraftwerke die Stromversorgung sicherstellen, was zu höheren Preisen am Spotmarkt führt. Die Betreiber dieser Kraftwerke müssen ihre Stromproduktion zu höheren Preisen anbieten, um ihre höheren Kosten zu decken.

Insgesamt lässt sich sagen, dass der Spotmarkt eine recht hohe Volatilität aufweist und sehr sensibel auf Änderungen von Angebot und Nachfrage reagiert. Eine Absicherung gegen Preisschwankungen am Spotmarkt ist nicht möglich, da die Preise von vielen Faktoren beeinflusst werden, die sich nur schwer bzw. gar nicht vorhersagen lassen.

Berechnung

Die einzelnen 15-Minuten-Werte, welche durch den Lastgangzähler erfasst wurden, werden zu Stundenwerten zusammengefügt. Diese werden dann mit den einzelnen Spotmarktpreisen der jeweiligen Stunden multipliziert. So errechnet sich der Betrag pro Stunde. Zudem wird der Zuschlag für den Versorger hinzugerechnet. Im Nachgang wird in der Regel ein mengengewichteter arithmetischer Mittelwert auf der Rechnung ausgewiesen.

Sollte bereits ein Anteil an Terminmarkt vorab eingedeckt worden sein, so wird dies ebenfalls in diese Berechnung einfließen. Sind 75 % Terminmarkt eingedeckt, so wird von dem jeweiligen Stundenverbrauch (z. B. 100 kWh/Stunde) der prozentuale Anteil (hier dann 75 kWh) abgezogen und nur der Rest (hier 25 kWh) mit dem Spotmarkt berechnet. Dementsprechend ist der variable Einfluss des Spotmarkts nicht so groß.