Strommarkt / Erdgasmarkt
Die letzte Woche stand ganz im Zeichen der stürmischen Politik in den USA sowie auch in Deutschland. Stürmisch war es auf diesem Parkett sicher – aber nicht so sehr beim Wetter in Deutschland. Damit sind nämlich die teils sehr hohen Preise am Spotmarkt für Strom in der letzten Woche zu erklären. Die Sonneneinstrahlung wird weniger und somit auch die PV-Einspeisung. Dafür wird es normalerweise windiger, was den Spotmarkt eher wieder drücken sollte. Wenn aber beides fehlt, dann sorgt dies für die gesehenen Verwerfungen und zeigt, wie stark gerade der Spotmarkt Strom vom Wetter abhängt. Ein Lichtblick ist, dass sowas eher selten vorkommt und es sind auch meist nur einige Stunden sehr stark betroffen. Dafür glänzten die Spotmärkte gerade in der ersten Jahreshälfte mit sehr guten Preisen. Im November dürfte das Niveau erstmal erhöht bleiben.
Ansonsten gibt es ein Auf und Ab an der Energiefront in dem bekannten Spektrum – die Konjunktur weiterhin schwach, die Wahl in den USA vorbei, die Parteien in Deutschland schon im Wahlkampfmodus und der Winter hält so langsam Einzug, was – wer hätte es vermutet – die Temperaturen sinken lässt. Dies lässt wiederum die Preise steigen, da die Temperaturen erstmal unter den Durchschnitt sinken.
Der Stromterminmarkt 2025 handelt im Basekontrakt mit den Schlusskursen bei einer Spanne von 87 – 93 EUR/MWh. Die nachfolgenden Jahre 2026 bzw. 2027 folgen mit Schlusskursen von ca. 84,50 bzw. 78,50 EUR/MWh.
Der Erdgasterminmarkt liegt bei fast 43 EUR/MWh. Die Anschlussjahre sind immer noch unter dem Leitkontrakt des Jahres 2025 – das Jahr 2026 mit ca. 35,70 EUR/MWh, 2027 folgt recht stabilen ca. 30,50 EUR/MWh.
Der Spotmarkt für Strom handelt, wie vorab bereits beschrieben, im laufenden Monat durchschnittlich sehr hoch bei ca. 13,20 ct/kWh, was einen deutlichen Aufwärtstrend im Vergleich zum Oktober mit ca. 8,60 Cent/kWh im Durchschnitt zeigt. Das Jahresmittel liegt bei ca. 7,55 ct/kWh.
Der Spotmarkt für Erdgas ist im Gegensatz zum Strom gleichbleibend bzw. sogar mit leicht sinkender Tendenz bei 3,94 Cent/kWh. Der Monat Oktober hatte noch für den Spitzenwert mit gut 4,00 Cent/kWh gesorgt. Im Mittel des Jahres liegt der Markt recht gut bei ca. 3,25 Cent/kWh. Hier werden der weitere Verlauf im Nahen Osten und die LNG-Situation eine Rolle spielen, ebenso die Wahl von Donald Trump als US-Präsident.
(Preisstand 12.11.2024, 16:00 Uhr)
Ölmarkt
Der gestiegene US-Dollar macht Ölkäufe in Fremdwährung teurer und hemmt Kaufabsichten. Das drückt auf die Preise. Beherrschendes globales Nachrichtenthema waren die US-Wahlen. Wie sich Trumps künftige Politik auf die Ölpreise des kommenden Jahres auswirken wird, wird sehr unterschiedlich eingeschätzt. Einige Analysten gehen davon aus, dass die Preise sinken, weil die Zinsen in den USA hoch bleiben dürften und den Dollar teuer machen. Andere glauben, dass die zu erwartenden strengeren Sanktionen gegen Iran mit Beschränkungen der Ölexporte die Preise eher anheizen. Weiterer Einflussfaktor bleibt die chinesische Konjunktur, deren Schwächeln die Ölnachfrage dämpft.
Vor diesem Hintergrund notiert das Barrel der Nordseesorte Brent derzeit um 72 US-Dollar (vor vier Wochen: 74 bis 75 US-$/b). Die US-Leitsorte WTI kostet momentan rund 68 US-Dollar je Barrel (vor vier Wochen: knapp 71 US-$/b). (Stand: 12.11.2024).
(Chart mit freundlicher Genehmigung von Tecson)
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Dies ist eine allgemeine Marktinformation und Analyse, die wir nach bestem Wissen zusammengestellt haben. Alle Informationen stammen aus Quellen, welche wir als zuverlässig ansehen. Dies stellt ausdrücklich keine Kaufempfehlung dar. Jede Beschaffungsstrategie muss einzeln betrachtet und auf den Kunden abgestimmt werden. Wir übernehmen keine Haftung für hieraus abgeleitete Eindeckungen und Abschlüsse.