ENO-Preismonitor
Strommarkt / Erdgasmarkt


In den letzten Tagen und Wochen hat der Energiemarkt eine Abwärtsbewegung vollzogen. Diese kam eher unerwartet und ist auch ungewöhnlich für diese Jahreszeit. Die Hauptfaktoren sind das milde Wetter, gute Einspeisung der Erneuerbaren, volle Gasspeicher, keine weitere Eskalation im Nahen Osten. Aber der Haupttreiber ist wohl die schwächelnde Wirtschaft, welche für 2024 einige Sorgen bereiten kann. Die Temperaturen im Winter und die wirtschaftliche Lage werden die Preise zu Beginn des Jahres 2024 am meisten beeinflussen.
Der Stromterminmarkt liegt derzeit bei rund 102 EUR/MWh (Base) für das Frontjahr – fast gleichauf mit dem Jahr 2025. Wer derzeit noch über die Eindeckung von Tranchen nachdenkt, hat die besten Preise im Jahresverlauf.
Am Stromspotmarkt war der November erstaunlich günstig und konnte im Schnitt unter 10 Cent/kWh abschließen. Sollte der Dezember nicht völlig nach oben entgleisen, so wird der einfache Jahresdurchschnitt ggf. sogar einstellig ausfallen.
Auch der Frontkontrakt Terminmarkt für Erdgas fiel nun beständig unter die sehr „wehrhaften“ 50 EUR/MWh und dies, obwohl die Temperaturen derzeit leicht unter dem Durchschnitt liegen. Dies scheint jedoch eingepreist zu sein und ohne größere Kälteeinbrüche sollte das Jahr auch unter der 50er Marke schließen.
Der Erdgasspotmarkt ist derzeit quasi im Jahresmittel auf einem weiterhin sehr guten Niveau. Die kalten Tage scheinen nicht von langer Dauer zu sein. Alles in allem war der Spotmarkt 2023 auch beim Gas im Vergleich recht günstig. Dennoch ist dieser Markt für Kunden mit „Heizlastgang“ eher schwierig aufgrund der fehlenden Verbräuche in den oft günstigen Sommermonaten.
(Preisstand 04.12.2023, 15:00 Uhr)
Ölmarkt

Chart mit freundlicher Genehmigung von Tecson
Recht unerwartet haben die Ölpreise in den letzten Wochen weiter nachgegeben. Dies trotz der Ankündigung von Förderdrosselungen seitens der OPEC+. Dies wird anscheinend von den Märkten nicht ernst genommen, da hier von Freiwilligkeit die Rede ist. Das Ergebnis ist gehörige Verwirrung an den Märkten. Hinzu kommt, dass Ölförderstaaten außerhalb des Kartells ihre Produktion erweitert haben. Sehr hohe Produktionszahlen werden beispielsweise aus den USA gemeldet.
Vor diesem Hintergrund notiert das Barrel der Nordseesorte Brent derzeit bei gut 78 US-Dollar (vor vier Wochen: zwischen 85 und 86 US-$/b). Die US-Leitsorte WTI kostet momentan um 73 US-Dollar je Barrel (vor vier Wochen: gut 81 US-$/b). (Stand: 04.12.2023).
Dies ist eine allgemeine Marktinformation und Analyse, die wir nach bestem Wissen zusammengestellt haben. Alle Informationen stammen aus Quellen, welche wir als zuverlässig ansehen. Dies stellt ausdrücklich keine Kaufempfehlung dar. Jede Beschaffungsstrategie muss einzeln betrachtet und auf den Kunden abgestimmt werden. Wir übernehmen keine Haftung für hieraus abgeleitete Eindeckungen und Abschlüsse.