Klima

26.10.2023

Interview zum Thema Klimamanagement: Wie Unternehmen ihre Emissionen analysieren können

Rik Amberger ist seit August 2022 unser Experte im Bereich Klimamanagement. Im Interview berichtet er über die Bedeutung und Durchführung des Enoplan Klimamanagement-Workshops zu den Scope 3 Emissionen.

Wie Unternehmen ihre Emissionen analysieren können

Wie können Unternehmen ihre Emissionen analysieren?

Ein Interview mit Enoplan-Experte Rik Amberger

Rik Amberger ist seit August 2022 unser Experte im Bereich Klimamanagement. Im Interview berichtet er über die Bedeutung und Durchführung des Enoplan Klimamanagement-Workshops zu den Scope 3 Emissionen.

Enoplan-Experte Rik Amberger erklärt, wie Unternehmen ihre Emissionen analysieren können.

Klimamanagement wird in Unternehmen immer wichtiger, aber könntest du uns bitte erklären, wie der Scope 3 Workshop helfen kann?

Natürlich! Klimamanagement ist von entscheidender Bedeutung für Unternehmen, nicht nur wegen dem Klimawandel an sich sondern auch wegen der kommenden Berichtspflicht von Nachhaltigkeitsthemen, die nicht nur Firmen betrifft, die vom Gesetz her Treibhausgase bilanzieren müssen, sondern auch kleinere Firmen die nur wegen der Lieferkette aktiv werden müssen. Die Emissionen in Scope 3 – also indirekte Emissionen entlang der Wertschöpfungskette – können äußerst komplex sein. Um diese Emissionen zu verstehen und effektiv zu reduzieren, analysieren wir gemeinsam mit unseren Kund:innen ihre Wesentlichkeit.

Wie können Unternehmen die Wesentlichkeit dieser Emissionen denn analysieren?

Das ist eine wichtige Frage. Die Analyse der Wesentlichkeit erfolgt, indem wir uns im Workshop gemeinsam drei entscheidende Faktoren genau ansehen. Erstens müssen wir schätzen, wie hoch die Emissionen in Scope 3 sind. Im zweiten Schritt prüfen wir, ob Kund:innen überhaupt die Möglichkeit haben, diese Emissionen zu beeinflussen oder ob die Beeinflussbarkeit längerfristig geplant werden sollte. Im letzten Schritt prüfen wir welche Daten zur Verfügung stehen.

Verstehe. Und wie gehen Unternehmen dabei vor?

Die Vorgehensweise kann je nach Unternehmen variieren, aber im Allgemeinen listen wir gemeinsam die Wertschöpfungskette auf um die indirekten Emissionen für jede Kategorie in Scope 3 zu ermitteln. Dabei geht es zunächst um eine Schätzung, um unwesentliche von wesentlichen Emissionen unterscheiden zu können.

Das klingt nach einem aufwendigen Prozess. Was ist der nächste Schritt?

Richtig, es kann eine Herausforderung sein. Nachdem wir eine Schätzung der Emissionshöhe haben, ist es wichtig zu überlegen, inwieweit Kund:innen tatsächlich Einfluss auf diese Emissionen nehmen können. In einigen Fällen können direkte Maßnahmen ergriffen werden, indem beispielsweise die Beschaffungspraktiken geändert werden. In anderen Fällen müssen Kund:innen mit Partnern entlang der Lieferkette zusammenarbeiten, um Veränderungen herbeizuführen. Die Belegschaft kann natürlich auch noch erheblich zu einer Reduzierung der Emissionen beitragen. So kann zum Beispiel der Punkt „Geschäftsreisen“ von einem Unternehmen leichter beeinflusst werden als eventuell der Punkt „Kapitalgüter“ wenn es sich um sehr spezielle Maschinen handelt die quasi nur von einem Hersteller angeboten werden.

Das macht Sinn. Gibt es noch weitere Aspekte, die beachtet werden müssen?

Ja, absolut. Nachdem die Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt wurde können die operativen Grenzen hinsichtlich der Emissionen in Scope 3 festgehalten werden. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Zugriff auf relevante Daten. Ohne genaue und zuverlässige Daten können Kund:innen nicht effektiv analysieren und handeln. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie über die richtigen Messinstrumente verfügen und die notwendigen Daten entlang der Wertschöpfungskette sammeln können. Es bringt einer Firma nicht viel, wenn sie einen Geschäftsprozess hinsichtlich der Emissionshöhe als wesentlich einstuft, aber die Beeinflussbarkeit der Emissionen sowie die Datenverfügbarkeit schlecht sind. In so einem Fall gilt es, zunächst eine bessere Datengrundlage zu schaffen. Denn bei einer schlechten Datenverfügbarkeit wird die Datenqualität im Treibhausgasbilanzbericht als niedrig eingestuft, was dann aber auch für die folgenden Jahre als Optimierung angegangen werden kann.

Vielen Dank, Rik, für diese Einblicke in die Welt des Klimamanagements. Gibt es abschließend noch eine Botschaft, die du uns mitgeben möchtest?

Ja, sehr gerne. Klimamanagement kann für Unternehmen sehr komplex sein, aber mit der Unterstützung durch unseren Workshop ist es einfacher in die vollständige Bilanzierung inklusive Scope 3 Emissionen einzusteigen. Das ist entscheidend, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und eine nachhaltigere Zukunft aufzubauen. Ich möchte Unternehmen ermutigen, Workshops und ähnliche Veranstaltungen zu nutzen, um ihr Klimamanagement zu verbessern und einen positiven Beitrag zum Schutz unserer Umwelt zu leisten.

Sie möchten mehr zum Thema Klimamanagement erfahren?

Vereinbaren Sie jetzt einen Beratungstermin für Ihr individuelles Bedarfsanalysegespräch!

Kontakt aufnehmen