E-Mobilität

21.02.2023

Stand der Elektromobilität in Deutschland

Stand der Elektromobilität

Ein Blick auf die Bilanz der Neuzulassungen des Jahres 2022 zeigt, dass vor allem die alternativen Antriebsarten kräftig zugelegt haben. In Summe wurden ca. 2,65 Mio. Neuwagen zugelassen. Am deutlichsten fiel die Zunahme bei den Elektro PKW (BEV) mit einem Plus von gut 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Die Neuzulassungen von benzin- und dieselbetriebenen PKW gingen dagegen mit 11 und knapp 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück (Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt). Vor allem in den Monaten November und Dezember konnten die bis dahin höchste Anzahl an Neuzulassungen von BEV verzeichnet werden.

Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt, eigene Darstellung

In Summe beläuft sich die Anzahl der batterie-elektrischen PKW-Flotte damit auf 1.038.731, dazu kommen 891.275 Plug-In-Hybride (Stand 01.01.2023, Quelle NOW GmbH). Im Verhältnis zur gesamt Deutschen PKW-Flotte von ca. 48 Mio. liegt der Stand damit bei etwa 4 Prozent.

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 3,2 Mrd. Euro an Bundesmitteln zur Förderung von E-Fahrzeugen (BEV+PHEV) bereitgestellt. Ein kontinuierlicher Aufschwung zeigt sich bei der seit 2016 laufenden Förderung, vor allem seit Verdoppelung des staatlichen Anteils am Umweltbonus, der sog. Innovationsprämie, Mitte 2020.

Nach aufmerksamem Verfolgen der einschlägigen Nachrichtenportale und Fachmagazine, lassen sich unterschiedliche Reaktionen erkennen. Während die konservativere Meinung einen Einbruch der Umsätze für neue vollelektrische Fahrzeuge und den PHEV (plug-in hybrid electric vehicle) erwartet, heißen andere Marktteilnehmer die nun schrittweise Absenkung der Zuschüsse willkommen.

Insgesamt sind wohl mittel- und langfristig keine ernsthaften Alternativen zu BEV zu erkennen. Alternative Antriebsarten, wie Wasserstoff oder Erdgas, nehmen voraussichtlich aufgrund von wirtschaftlichen Aspekten, eine eher untergeordnete Rolle ein. Die OEMs haben Ihre Strategie für den europäischen Markt bereits angepasst. Ob dies aus dem politischen Zwang der EU-Ziele heraus geschah, oder aus wirtschaftlichen und profitablen Gesichtspunkten, spielt dabei keine Rolle.

Eine gesamt ökonomische Entwicklung kann sich nur vollziehen, wenn es eine Aussicht auf Wachstum gibt. Dass ein regulatorischer Rahmen dies unterstützt und auch einen Anstoß zu mehr Innovation geben kann, zeigt sich durch das Vorgehen der europäischen Politik. Auf dem Weg Umweltkosten auf die Allgemeinheit mit Instrumenten einzupreisen (CO2-Preis und THG-Quoten), spielt die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte(n) eine zentrale Rolle. Klar ist dabei jedoch auch, dass weiterhin eine zielgerichtete Unterstützung von Seiten des Staates, vor allem für bestimmte Branchen, benötigt wird. Denn die Ziele der Bundesregierung sind mit 15 Millionen E-Fahrzeugen bis 2023 ambitioniert und werden ohne weitere Zuschüsse wohl kaum zu erreichen sein.

Insgesamt betrachtet ist die Ausrichtung der OEMs sicher sinnvoll, um in einer klimaneutralen, innovativen und zukunftsfähigen Wirtschaft zu bestehen. Die Absatzzahlen der Hersteller wachsen stetig, liegen jedoch im Verhältnis zu den insgesamt ausgelieferten PKW meist unter 10 Prozent. Für das Jahr 2022 verkündete beispielsweise VW einen Anstieg der BEV von ca. 23 Prozent auf etwa 330.000 BEV, BWW steigerte den Absatz der BEV auf rund 215.000, Audi lieferte knapp 120.000 elektrische Pkw und Mercedes-Benz hat ebenfalls mit knapp 120.000 BEV die Auslieferungszahlen gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Man erhält bei der verhältnismäßig guten Entwicklung und betrachten der ausgemachten Ziele für die nächsten Jahre den Eindruck, dass die eher schwerfällige „Maschinerie“ zumindest in Gang gesetzt wurde. Ausländische Mitbewerber werden den Markt weiter beleben und für die nächsten Jahre ist mit einer zunehmenden Dynamik zu rechnen. Die Kaufbereitschaft ist vorhanden, nur halten sich die Kunden noch zurück und schieben die Entscheidung (ob elektrisch oder nicht) auf. Eine inflationsgetriebene allgemeine Verunsicherung, jüngst stark angestiegene Stromkosten und erst wachsende Kenntnisse über Elektromobilität im Allgemeinen können Gründe dafür sein. Auch die geringere staatliche Unterstützung kann als kurzfristigen Grund gesehen werden. Jedoch gibt es nebst den nun reduzierten Zuschusszahlungen, weiterhin steuerliche Vorteile und spezifische Förderprogramme für bestimmte Branchen. Der Masterplan Ladeinfrastruktur 2.0 des Bundesministerium für Digitales und Verkehr, lässt hier grundsätzliche eine Förderung von elektrisch betriebenen Fahrzeugen in Verbindung mit zugehöriger Ladeinfrastruktur erwarten. Zum Beispiel das bis Mitte 2023 laufende Programm „Sozial und Mobil“ für Pflegeeinrichtungen und deren Träger, oder womöglich bei einem erneuerten Aufruf für die Anschaffung von elektrisch betriebenen Nutzfahrzeuge. Ein Abbau der bürokratischen Hürden auf dem Weg der Transformation, wäre sicher hilfreich um gezielt Unterstützung zu ermöglichen.

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