Grünstrom – eine nachhaltige Wahl für die Energieversorgung

Veröffentlicht am: 09.06.2023

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In der heutigen Zeit, in der der Klimawandel eine immer größere Herausforderung darstellt, gewinnt die Nutzung von erneuerbaren Energien zunehmend an Bedeutung. Eine Option, um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, ist die Entscheidung für Grünstrom oder Ökostrom. Doch was verbirgt sich hinter diesen Begriffen und wie funktioniert die Umstellung auf nachhaltige Energiequellen? In diesem Blogartikel werden wir den Begriff Grünstrom genauer beleuchten und seine verschiedenen Facetten betrachten.

Der „Stromsee“ und die Bedeutung von Grünstrom: Um das Konzept von Grünstrom zu verstehen, können wir uns einen „Stromsee“ vorstellen, in den alle Stromerzeuger symbolisch ihren Strom einspeisen. Entscheidet sich ein Kunde für Grünstrom, erhält er das „klare“ Wasser aus diesem See, während das verbleibende Wasser für die anderen Kunden „grauer“ wird. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um eine rein kaufmännische Transaktion. Der normale Grünstrom ermöglicht es den Verbrauchern, ihren Strombezug auf ökologisch nachhaltige Weise „grün“ zu gestalten, indem der Anteil konventionell erzeugten Stroms im Energiemix durch Ökostrom ersetzt wird. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Standardmix bereits einen gewissen Anteil von beispielsweise 40% Grünstrom enthält. Grünstrom wird häufig „kaufmännisch importiert“, es findet jedoch keine tatsächliche physische Lieferung statt.

Labels und Gütesiegel für Grünstrom:

Auf dem Markt existieren zahlreiche Labels und Gütesiegel für Grünstrom, häufig mit TÜV-Zertifikat oder ähnlichen Auszeichnungen versehen. Dabei werden verschiedene Kriterien wie beispielsweise die Gleichzeitigkeit der Lieferung zur Erzeugung, das Alter der Anlagen und der Ort der Erzeugung berücksichtigt. Einige lokale Versorger bieten auch eigene Labels für Ökostrom an, die ausschließlich von ihnen bezogen werden können. Ein Beispiel hierfür ist ein Wasserkraftwerk in einem kleinen Gewässer vor Ort. Da dieser Ökostrom lokal erzeugt und nicht „importiert“ wird, liegt er in der Regel im oberen Preissegment.

Bio-Erdgas und klimaneutrales Erdgas:

Neben Grünstrom gibt es auch andere Optionen, um den Energieverbrauch nachhaltiger zu gestalten. Eine Möglichkeit ist die Nutzung von Bio-Erdgas, das durch Biogasanlagen ökologisch neutral erzeugt wird. Allerdings ist dieses Produkt aufgrund der aufwendigen Herstellung in der Regel deutlich teurer (ca. Faktor zwei bis drei) als konventionell gewonnenes Erdgas. Ein weiterer Ansatz ist klimaneutrales Erdgas, bei dem ein Aufschlag zur CO2-Kompensation erhoben wird. Ähnlich wie bei Flugreisen können die zusätzlichen Erlöse für die Kompensation des CO2-Ausstoßes beispielsweise für Aufforstungsprojekte oder andere Klimaschutzmaßnahmen verwendet werden. Der Aufschlag für klimaneutrales Erdgas bewegt sich in der Regel zwischen 0,05 und 0,1 Cent pro Kilowattstunde.

Fazit:

Die Wahl von Grünstrom oder Ökostrom bietet Verbrauchern die Möglichkeit, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und auf nachhaltige Energiequellen umzusteigen. Durch den Austausch von konventionell erzeugtem Strom gegen Strom aus erneuerbaren Quellen kann der ökologische Fußabdruck reduziert werden. Es ist wichtig, auf Labels und Gütesiegel zu achten, um sicherzustellen, dass der gewählte Grünstrom tatsächlich den definierten Nachhaltigkeitskriterien entspricht. Neben Grünstrom gibt es auch alternative Optionen wie Bio-Erdgas und klimaneutrales Erdgas.